Montag, 1. Oktober 2007

Letzi

Dieser Eintrag ist zwingend. Nicht weil er spannend wäre, sondern weil er zwingend ist. Eben. Und zwar ist das ja eigentlich ein Zürcherblog. In dem Sinne, als dass die kleine Welt des Marswunder regelmässig an den Grenzen von Zürich ihr Ende findet. Schade eigentlich. Wobei, vielleicht schreib ich bald was über Barcelona. Aber das ist eine andere Geschichte. Diese Geschichte hier handelt von einem Ereigniss, dass trotzdem es langweilig ist, doch zwingend war. Lange Rede, nun zum Punkt: Tag der offenen Türe im Letzigrund. Neuer Stolz von Zürich. Selbstverständlich dürft ihr jetzt aufheulen, seufzen, jaulen, schreien. Ihr dürft auch fluchen und die Tasse an die Wand schmeissen. Es freut mich auch, dass ihr das von mir nie erwartet hättet, aber ich war dort. Sonntag Nachmittag also, einige Strahlen Sonnenschein. Einige gelbe Blätter. Kalte Luft. Herbst. Das Stadion liegt friedlich da. In Mitten von kleinen, unruhigen Menschenameisen. Und alle wollen sie alles sehen.
An dieser Stelle folgt nun die ausführliche Beschreibung der Stadionbesichtigung. Alle Details werden berichtet. Die Geheimnisse gelüftet. Die Fakten kommen auf den Tisch.
Nur: Ich weiss nicht, ob Ihr schon einmal an einer Stadionbesichtigung gewesen seit. Es ist grässlich. Ein Stadion erhält seinen einzigen Zweck durch die sportlichen Aktivitäten, die darin stattfinden. Ich gebe zu, schon dieser Umstand ist zu diskutieren, wie weit Sport mit Zweck vereinbar ist. Aber lassen wir das mal. Jetzt stehe ich also in diesem Stadion, vor mir liegt der grüne Rasen, die Markierung ist weiss und messerscharf. Ich sitze auf der Tribüne, doch das Spiel wird nicht beginnen. Ein Stadion ohne Spiel. Es ist ganz einfach traurig. Sinnlos. Absurd.
So schleiche ich davon. Mit der Überzeugung, dass sich ein Museum wohl besser eignet für einen Sonntag Nachmittag, wie ein leeres Stadion.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

eintrag zwingend?
stimmt - eigentlich schade, dass der blog an der stadtgrenze von zürich sein ende findet. auch zürcher wollen vielleicht mal aus der little big city (oder wie hiess es so schön) raus in die andere weniger städtische welt. ins grüne, ruhige, langsamere. na, wie wäre es mit einem blog 'ausserhalb von zürich - ausserhalb der stadt'. mit dem inhalt 'was zürcher schon lange von der aglo wissen wollten und sich nie getrauten zu fragen.' inzwischen gibt es doch einige in die jahre gekommene zürcher die plötzlich der stadt den rücken zukehren und sich ein haus, grössere wohnung ausserhalb suchen. für diese hätte dieser blog so eine art sichlangsamandasanderelebensich gewöhnende funktion. eine übergangsobjekt-funktion. merkwürdig! menschen ziehen in die stadt, anderer aufs land - wanderbewegungen wird es wohl immer geben. gehören zum menschsein. ich könnte ja eigentlich ein wohnungstausch mit einem stadtmenschen anbieten. werde ich mir überlegen...!