Montag, 8. Dezember 2025

 🚁 Endspurt oder Blindflug?

🌟 MontagsGedanke Nr. 144


🔹 Das Jahresende kommt näher, und mit ihm dieser typische Endspurt. Termine, Projekte, Entscheidungen, die noch abgeschlossen werden sollen. Ich spüre es deutlich in meinen Coachings: Die Anspannung steigt. Viele sind müde, gleichzeitig aufgedreht, gefangen zwischen dem Wunsch, noch alles fertigzubringen, und der Erschöpfung, die längst da ist. Genau jetzt ist die Gefahr gross, in Aktionismus zu verfallen und Hüftschüsse zu produzieren, die später mehr Schaden als Nutzen bringen.

🔬 Wenn Stress steigt, verengt sich unsere Wahrnehmung. Neurowissenschaftlich gesehen übernehmen die Stresssysteme im Gehirn die Steuerung, und wir verlieren den Zugang zu Kreativität und strategischem Denken. Entscheidungen werden impulsiver, Kommunikation härter, Perspektiven enger. In dieser Phase hilft es, bewusst zu verlangsamen, statt noch mehr Gas zu geben.

💡 Im Coaching arbeite ich mit Menschen oft genau an diesem Punkt: innehalten, bevor es zu viel wird. Ein Moment des Durchatmens kann den Unterschied machen zwischen einem klugen Entscheid und einem Schnellschuss. Ruhe ist kein Stillstand, sondern ein Mittel zur Qualitätssicherung.

🔥 Der wunde Punkt: Wir verwechseln Tempo oft mit Wirksamkeit. Doch echte Wirksamkeit entsteht aus Klarheit, nicht aus Geschwindigkeit. Gerade in hektischen Zeiten zeigt sich, wie gut jemand führen kann – sich selbst und andere.

🚀 Deine Challenge für diese Woche: Wenn du merkst, dass der Druck steigt, halte für einen Moment inne. Atme durch, prüfe, was wirklich wichtig ist, und handle dann bewusst. Vielleicht ist genau das der produktivste Schritt, den du tun kannst.

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Wunderpunkt Martin Wolfer

Samstag, 6. Dezember 2025

 Arbeiten wir am System oder im System?

🌟 Mastermind Nummer 64 vom 5. Dezember 2025 im Impact Hub Zürich
Heute hatten wir ein Thema, das sich hintergründig, aber enorm wirkmächtig zeigt. Es ging um die Frage, ob wir am System oder im System arbeiten sollten? Auf den ersten Blick klingt das klar. Doch im Mastermind wurde deutlich, wie knifflig es ist, wenn man selbständig ist.
👉 Kann ich überhaupt am System arbeiten, wenn ich alles alleine mache?
👉 Oder müsste ich zuerst klären, ob ich eigentlich Firmeninhaber:in bin oder einfach eine selbständig arbeitende Person?
Diese Unterscheidung hat heute plötzlich richtig Tiefe bekommen.
💡 Denn wenn ich mich nur als Selbständige:r sehe, bin ich vor allem operativ unterwegs. Ich reagiere, erledige, renne. Und für manche ist das ganz gut so, denn mein Gewinn ist die Unabhängigkeit.
Wenn ich mich aber als Inhaber:in verstehe, gestalte ich bewusst Strukturen, Abläufe, Prioritäten. Und Erfolg wird eine relevante Währung.
Beides ist möglich. Und Beides kann für mich genau das Richtige sein. Aber es braucht das Bewusstsein dafür, welche Haltung ich einnehme, welchen Weg ich gehen möchte.
Und genau darüber haben wir gesprochen. Nicht technisch, sondern wirklich ehrlich, auch humorvoll. Manchmal etwas philosophisch. Und vollständig praxisnah.
👉 Am System arbeiten geht auch allein.
Wenn ich die Rolle einnehme, die mir Weitsicht erlaubt.
👉 Im System arbeiten ist unvermeidlich.
Aber wenn es das Einzige ist, dann verliere ich Gestaltungskraft.
Und das Faszinierende heute: Diese Frage entscheidet nicht über Profit. Sondern über Energie, Klarheit und Fokus.
📌 Ein schöner Reminder am Jahresende: Selbständigkeit ist nicht nur Arbeiten.
Es ist auch bewusstes Denken und Gestalten.
Und dafür braucht es manchmal genau so einen Raum wie das Mastermind.

Montag, 1. Dezember 2025

🪟 Radikale Transparenz klingt einfach. Ist sie aber nicht.

🌟 MontagsGedanke Nr. 143

🔹 Ich halte Radikale Transparenz für eines der besten Konzepte in der Zusammenarbeit. Und gleichzeitig für eines der schwierigsten. Ehrlich zu sagen, was ist, braucht Mut. Besonders dann, wenn man weiss, dass die Worte treffen könnten. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich das Gegenüber schonen will. Doch genau da beginnt die Falle. Denn wer schont, schützt sich oft selbst vor der eigenen Unbequemlichkeit.

🔬 Radikale Transparenz bedeutet, offen, respektvoll und klar zu kommunizieren. Studien zeigen, dass psychologische Sicherheit im Team steigt, wenn Feedback ehrlich und nachvollziehbar ist. Menschen spüren, wenn etwas unausgesprochen bleibt. Unklare Kommunikation erzeugt Unsicherheit, klare hingegen fördert Vertrauen. Transparenz ist also kein Risiko, sondern eine Investition in Beziehungen.

💡 Im Coaching zeigt sich immer wieder, dass Menschen Angst haben, mit Offenheit etwas zu zerstören. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Echtheit schafft Verbindung. Wer transparent kommuniziert, lädt das Gegenüber ein, ebenfalls ehrlich zu sein. Das verändert Gespräche, Beziehungen und ganze Teamkulturen.

🔥 Der wunde Punkt: Radikale Transparenz ist kein Freipass für Rücksichtslosigkeit. Es geht nicht darum, alles zu sagen, was einem in den Sinn kommt, sondern darum, das zu sagen, was wirklich gesagt werden muss. Mit Klarheit. Mit Haltung. Und mit Respekt.

🚀 Deine Challenge für diese Woche: Beobachte dich in einem Gespräch, in dem du etwas lieber nicht ansprechen würdest. Frage dich: Will ich das Gegenüber wirklich schützen oder will ich mich selbst schützen? Und dann wage den Schritt zur Transparenz. Vielleicht überrascht dich, wie verbindend Ehrlichkeit sein kann.


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