Dienstag, 12. Dezember 2006

einkaufen

alle beklagen sie sich. und alle sind sie da.
es irritiert und fasziniert mich zugleich. ich fühle mich unwohl und trotzdem lande ich immer wieder dort. dort, das ist im getümmel, in den massen von menschen. weihnachtseinkäufe. rummel, shoppen, maroni, lichter und musik. noch habe ich keine geschenke. nein noch schlimmer, ich habe noch nicht mal eine idee für geschenke. vielleicht ist dies der schwierigste teil. wissen, was man schenken will. will man schenken? andere geschichte. also wird geschenkt. und da geht man am einfachsten mal in die stadt und lässt sich inspirieren. aber lass dich mal inspirieren, wenn du mit hunderten anderen gestressten weihnachts-suchern vor einem schaufenster stehst. oder lasse dich mal von einer erschöpften verkäuferin beraten, wenn daneben duzende andere verzweifelte einkäuferinnen stehen. so geht das ja nicht. also doch im internet die einkäufe tätigen. nein, kein ausweg. denn trotzdem ist es reizvoll, diese lichter, diese erwartungen, diese vorfreude. oder ist es nur verdammt gut inszeniertes marketing? ich weiss es nicht.
würde ich mein problem lösen, wenn ich nichts mehr schenke? kann ich nichts mehr schenken, wenn alle anderen es trotzdem tun? vermutlich nicht. hallo ausweg! hallo idee!
habe alles schon mal eingepackt. letztes jahr. oder im jahr zuvor. halstuch, parfum, cd, gutschein für dies und das, blumenvase, portemonnaie, bilder und bücher. also wiederholung? wann darf sich ein geschenk wiederholen? oder anders gefragt, wie lange ist die halbwertszeit eines geschenkes? ist das pauschal oder wird da unterschieden in gruppen? ein buch ist alle fünf jahre erlaubt. schmuck alle sechs jahre. halstücher alle zehn jahre.
vielleicht sollte ich mich spezialisieren. zum beispiel so: marswunder verschenkt nur halstücher. nichts anderes. in blau, in rot, in grün. aus seide oder wolle. lang oder kurz. immer schön. aber immer halstuch. für mich wäre das eine vereinfachung. ich suche einfach die schönsten und passendsten halstücher. für die beschenkten wäre das ein sicherer wert. aha, marswunder schenkt, also halstuch. da kann man sich beim auspacken dann schon mal vorbereiten. sich sätze zurechtlegen wie "ach welch schönes halstuche" oder " ich liebe deine halstücher" oder aber "naja, das blaue vom letzten jahr war passender zu meinen augen".
ja, das nehm ich mal so mit. immer das selbe. selbstverständlich müsste das was tolles sein. was mit variationsmöglichkeiten. was mit stiel. werde da mal etwas intensiver nachdenken.
wie auch immer, ich werde mich noch zwei, drei mal in das getümmel stürzen. ich werde leiden und kämpfen, ich werde schmunzeln und lächeln. aber ich muss da durch.
bitte daumen drücken.

Sonntag, 10. Dezember 2006

so viel party

rosa steht mir ganz grässlich. macht bleich und verleiht einem diesen typischen zürichberg-ichbinmitvielgeldgrossgeworden-arbeitistscheisse look. nun gut, ich erscheine im rosa puli. der saal in der alten börse ist mächtig, die musik heftig und die menschen schon betrunken, wenn sie unten den knopf für den lift drücken. ganz ehrlich, ich verstehe diese party-welt einfach nicht. man trifft sich, kann aber nicht miteinander quasseln, da die musik zu laut ist. man betrinkt sich, ruiniert dabei aber die finanziellen rückstellungen der letzten zwei monate, da die preise an der bar gewaltig sind. man lässt sich von musik beschallen, tanzt aber nicht, weil das uncool ist. also steht man ein bisschen rum, lächelt hier, küsst ein bisschen da und irgendwann darf man dann wieder nach hause. wobei auch hier oute ich mich einmal mehr als party-unkundiger. denn es gelingt mir doch tatsächlich immer wieder, den richtigen zeitpunkt zu verpassen. entweder verabschiede ich mich zu früh, muss dann allen stundenlang erklären, warum ich nun schon gehe und dann ist es plötzlich nicht mehr früh. oder ich gehe zu spät, alle trendigen sind schon weg, die alkoholtoten liegen auf der tanzfläche und der anblick ist nur noch traurig.

heute wähle ich die variante zu früh. macht nix, denn ich habe wege gefunden, die erklärungen auf ein minimum reduzieren. französisch ist das stichwort. und nach so viel party brauche ich etwas luft. alleine taxi fahren ist sowieso nicht lustig, also marschiere ich zu fuss. und überlege mir, warum die menschen an partys gehen.