Montag, 6. August 2007

schreiben

es ist fast so, wie erwachsen zu sein. oder gross. oder richtig. es hat sich also richtig gross angefühlt, so erwachsen zu sein. das unterfangen war ja auch gewaltig. nämlich schreiben.
oh wirklich, schreiben sagst du? das werdet ihr jetzt denken. und ihr denkt es zurecht. schreiben, ja eine grosse sache. etwas für richtige männer. da braucht es muskeln und gribs in der birne.
ich setze mich also hin, klappe das weiss leuchtende ibook auf und tippe. mal wild, mal sachte, mal schnell und meistens ganz langsam. seite um seite. bis sie steht. sie, die diplomarbeit.
ach so, nur eine diplomarbeit! das werdet ihr jetzt denken (es ist erstaunlich, wie viel ihr hier in diesem blog denken müsst). aber ich sage, moment mal freunde, das ist nicht nur eine diplomarbeit, das ist eine wahnsinnige geschichte. das ist schweiss, das ist nervenkitzel, das ist leben. aber ich sehe schon, mit einer diplomarbeit kann ich nicht punkten. schade, ich dachte es mache mich unheimlich interessant.
um die geschichte noch zu ende zu erzählen: ich sitze also in der lenzerheide. übrigns ein schönes flecklein, dieser heidsee. die lenzerheide selber ist ein hässliches dörfchen. aber der see, wunderbar. also, ich sitze und schreibe meine diplomarbeit. das heisst, zuerst spatziere ich einmal um den see. links herum. dann gibt es rustico-gipfel vom sebregondi. dann schreiben. ein zweiter spatziergang. dieses mal rechts rum. spaghetti und kaffee. denken, schreiben lesen. dann ganz wichtig, um 1725 uhr eine abgedrehte fernsehserie schauen. überhaupt, das mit dem fernseher war so ein problem. aber das ist eine andere geschichte. noch ein rundgang, schon wieder spaghetti (ich kann die dinger nicht mehr sehen!) und noch eine stunde tippen. das wars. zwei wochen lang. und jetzt steht sie, die arbeit.
ihr müsst mir jetzt nicht gratulieren. es ist nicht nötig zu jubeln. zu viel applaus lässt mich nur überheblich werden. aber ich sag euch was, wenn ich ein buch geschrieben habe, dann dürft ihr klatschen. bis dahin vergehen wohl noch hundertachtundzwanzig jahre.
aber das ist egal.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich finde es sollte dir gratuliert werden - auch wenn ich das exemplar noch nicht in meinen händen halten durfte. aber zwei wochen nur mit rustico gipfeli und spaghetti sind doch auf alle fälle eine leistung, die sich feiern lassen sollte. und das ohne marmelade, kaffee, sugo oder was auch immer passend dazu wäre. und wenn schon dein essverhalten zu feiern gibt, dann umso mehr der abschluss deiner diplomarbeit. und jetzt werde ich mal etwas ernster. du musstest sie wohl einfach schreiben und abgeben, weil es dazugehört - zu deinem abschluss. aber wahrscheinlich wird dir kaum jemand auf die schultern klopfen, mit dir über spannende inhalte diskutieren und das geschriebene lobhulden. darum und weil ich es nach so viel investition, schweiss und verzicht wichtig finde, werde ich dir einen blog-schulterklopfer, blog-händeschüttler und eine blog-lobrede überreichen! Hey, du kannst stolz darauf sein - wieder etwas mit einem guten ergebnis geschafft zu haben. hiphiphurra! und weil doch so wenig gefeiert wird und rituale so wichtig sind - sagen die sozialpädagogen, würde ich dir eine kleine feier empfehlen?

Anonym hat gesagt…

zustimm dem vorredner. feste feiern. und ich will eingeladen werden. wer anonym bleibt, kriegt nix. deshalb hier meine unterschrift:
franz der lesende