Mittwoch, 17. Oktober 2007

tessin

Eine Woche Tessin. Im Herbst. Da braucht es keine weiteren Worte. Im Gegenteil. Jede Anmerkung kann höchstens ein kläglicher Versuch sein, etwas zu beschreiben, was einfach nur bezaubert. Aber was wäre das für ein lächerlicher Blog, bei welchem immer nur der Titel geschrieben steht? Selbstverständlich wäre dies in diesem spezifischen Fall (wir sprechen vom Marswunderblog) kein Verlust. Aber betrachten wir es einmal allgemein. Die ganze Blog-Gemeinde schreibt immer nur einen Titel. Wo kämen wir da hin? Die vielen, vielen Server auf dieser Welt hätten plötzlich jede Menge platz. Tausende von Arbeitnehmern wüssten nicht mehr, wohin sie im Web klicken sollen, während der Schef gerade im Online-Poker-Raum sein Geld verspielt. Traurig wär's. Sehr traurig.
Also schreibe ich über das Tessin. Die Beweisführung war eindeutig, die Notwendigkeit augenfällig. Das Tessin. Herrlich.
Wie soll ich eigentlich vernünftig schreiben können, wenn ich jedes Mal beim Stichwort Tessin gedankenverloren den schönen Träumen der letzten Tage nachhänge? Da komme ich ja nicht mehr weiter.
Tessin...
Vermutlich wäre es bedeutend einfacher, einige Bilder anzuhängen und basta. Doch bei den Bildern stellt sich die Frage noch viel verschärfter: wie bringe ich diese Eindrücke rüber. Also keine Bilder. Sondern Sätze. Wie dieser hier: Schön war's im Tessin.
Hilft das weiter? Übermittelt dies irgend einen Eindruck? Schön war's im Tessin? Was seht ihr dann? Kastanien? Wälder? Fliegenpilze? Risotto? Goldsonne? Merlot? Grünbraungelbrot? Oder etwas ganz anderes?
Ja ja, das Tessin.
Schön war's.

Montag, 1. Oktober 2007

Letzi

Dieser Eintrag ist zwingend. Nicht weil er spannend wäre, sondern weil er zwingend ist. Eben. Und zwar ist das ja eigentlich ein Zürcherblog. In dem Sinne, als dass die kleine Welt des Marswunder regelmässig an den Grenzen von Zürich ihr Ende findet. Schade eigentlich. Wobei, vielleicht schreib ich bald was über Barcelona. Aber das ist eine andere Geschichte. Diese Geschichte hier handelt von einem Ereigniss, dass trotzdem es langweilig ist, doch zwingend war. Lange Rede, nun zum Punkt: Tag der offenen Türe im Letzigrund. Neuer Stolz von Zürich. Selbstverständlich dürft ihr jetzt aufheulen, seufzen, jaulen, schreien. Ihr dürft auch fluchen und die Tasse an die Wand schmeissen. Es freut mich auch, dass ihr das von mir nie erwartet hättet, aber ich war dort. Sonntag Nachmittag also, einige Strahlen Sonnenschein. Einige gelbe Blätter. Kalte Luft. Herbst. Das Stadion liegt friedlich da. In Mitten von kleinen, unruhigen Menschenameisen. Und alle wollen sie alles sehen.
An dieser Stelle folgt nun die ausführliche Beschreibung der Stadionbesichtigung. Alle Details werden berichtet. Die Geheimnisse gelüftet. Die Fakten kommen auf den Tisch.
Nur: Ich weiss nicht, ob Ihr schon einmal an einer Stadionbesichtigung gewesen seit. Es ist grässlich. Ein Stadion erhält seinen einzigen Zweck durch die sportlichen Aktivitäten, die darin stattfinden. Ich gebe zu, schon dieser Umstand ist zu diskutieren, wie weit Sport mit Zweck vereinbar ist. Aber lassen wir das mal. Jetzt stehe ich also in diesem Stadion, vor mir liegt der grüne Rasen, die Markierung ist weiss und messerscharf. Ich sitze auf der Tribüne, doch das Spiel wird nicht beginnen. Ein Stadion ohne Spiel. Es ist ganz einfach traurig. Sinnlos. Absurd.
So schleiche ich davon. Mit der Überzeugung, dass sich ein Museum wohl besser eignet für einen Sonntag Nachmittag, wie ein leeres Stadion.