Freitag, 14. November 2008

Der Gepard

Da stand er, der Gepard. Schlank und geschmeidig. Ich stand daneben, nicht mehr ganz so schlank, mehr schneid als schmeid. Vor uns die Startlinie. Fein gezeichnet in den braunen Sand der weiten Steppe Zentralafrikas. Die Sonne brannte, die Grille zirpte. Und da trompetete ein Elefant auch schon das Startsignal. Ich wusste, auf den ersten Metern kannst du nicht mithalten, zu schnell die Beschleunigung des Gepard's. Schnell lag er einige Meter vor mir. Ich kämpfte. Der Tacho auf meiner Armbanduhr zeigte 64. Bereits lagen zehn Meter zwischen uns. 78 verhiess die Nadel. Lass dich jetzt nicht zur Schnecke machen, gib Gas. 92 zeigte der zitternde rote Strich auf dem Tacho. Ich konnte den Abstand verringern. Ich wusste aus dem Internet, der Gepard läuft nur 112 Stundenkilometer. Und tatsächlich, ich rückte auf, 108. Jetzt auf gleicher Höhe, 118. Und mit einem Schlussspurt von 123 Sachen überquerte ich die Ziellinie als Erster. Leicht ausser Atem gratulierte mir der Gepard. Ein fairer Verlierer, muss ich sagen.

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