Sonntag, 16. November 2008

Ein kleiner Esel

Fällt mir was ein? Kenne ich einen Esel. Haha, hihi, einen Esel kennen; natürlich, wer kennt keinen Esel. Aber eben, das ist nicht lustig. Also was anderes. Esel ist für mich mit dem Samichlaus verknüpft. Obwohl ich vermutlich noch nie einen Samichlaus mit Esel gesehen habe. Trotzdem gehören die zwei zusammen. Oder aber Sam Hawkins, der hatte doch auch einen Esel. Da bin ich mir jetzt aber nicht mehr sicher. Und so plätschert mein Geplapper über Esel dahin, ohne dass was spannendes geschehen würde. Eigentlich traurig, für so ein interessantes Tier wie den Esel. Und so werde ich ihm nicht gerecht dem equus asinus, tut mir leid.

Samstag, 15. November 2008

Der Papagei

Ein lustiges Plappermaul, der rote Ara-Papagei. Gar nicht lustig hingegen war der Papagei von meiner Schulkollegin Susanne. Und er war auch nicht rot, sondern grau wie eine Maus. Nicht lustig war er, weil er biss, krächzte und auch sonst ganz unfreundlich war. Zur Begrüssung kein Hallo, zum Abschied kein Tschüss. Nur krächzen und pfeifen. So einem Vogel geschieht es ganz recht, wenn er grau und hässlich ist. In späteren Jahren soll er fast vollständig kahl geworden sein. Doch das habe ich leider nicht mehr gesehen. Weil die Primarschulzeit irgendwann vorbei war. Keine Susanne mehr, kein grauer Papagei und keine Federn. Krächz.

Freitag, 14. November 2008

Der Gepard

Da stand er, der Gepard. Schlank und geschmeidig. Ich stand daneben, nicht mehr ganz so schlank, mehr schneid als schmeid. Vor uns die Startlinie. Fein gezeichnet in den braunen Sand der weiten Steppe Zentralafrikas. Die Sonne brannte, die Grille zirpte. Und da trompetete ein Elefant auch schon das Startsignal. Ich wusste, auf den ersten Metern kannst du nicht mithalten, zu schnell die Beschleunigung des Gepard's. Schnell lag er einige Meter vor mir. Ich kämpfte. Der Tacho auf meiner Armbanduhr zeigte 64. Bereits lagen zehn Meter zwischen uns. 78 verhiess die Nadel. Lass dich jetzt nicht zur Schnecke machen, gib Gas. 92 zeigte der zitternde rote Strich auf dem Tacho. Ich konnte den Abstand verringern. Ich wusste aus dem Internet, der Gepard läuft nur 112 Stundenkilometer. Und tatsächlich, ich rückte auf, 108. Jetzt auf gleicher Höhe, 118. Und mit einem Schlussspurt von 123 Sachen überquerte ich die Ziellinie als Erster. Leicht ausser Atem gratulierte mir der Gepard. Ein fairer Verlierer, muss ich sagen.

Der Fuchs

Wir wissen es alle, der Fuchs ist schlau und listig. Soweit so gut. Nur weil der Fuchs schlau ist, fällt mir dazu aber noch keine schlaue Geschichte ein. Selbstverständlich, Nachts in der Stadt Zürich, besonders in Höngg, da sieht man sie, die Füchse. Das alleine ergibt aber noch keine Geschichte. Da braucht es schon noch etwas mehr dazu. Zum Beispiel jene Nacht, als der Fuchs ums Haus schlich, ich leise hinter ihm, Schritt für Schritt. Immer näher der Fuchs, immer leiser meine Schritte. Schon spüre ich seinen Atem, da dreht sich der Fuchs um. Hallo junger Mann, was machen Sie so spät noch im Garten. Nette Begrüssung, denke ich, aber Vorsicht, der Fuchs ist schlau. Ich suche das Rotkäppchen, antworte ich. Falsches Tier, lacht der Fuchs, zeigt mir den Vogel und verschwindet im Unterholz.

Donnerstag, 13. November 2008

noch ein Hund

Was ich unterschlagen habe: Selbstverständlich wurden wir nicht aufgefressen. Nicht einmal gebissen. Und ganz ehrlich, ich kenne auch liebe Hunde. Also eigentlich fällt mir nur ein lieber Hund ein. Mocca war der Hund von Marco. Und der war wirklich superlieb. Der Hund. Also Marco auch. Aber ich schreibe ja von Hunden. Mocca war also mein positives Hunde-Erlebnis. Der hat mich nie angebellt, nicht gebissen, nicht angepinkelt und nicht böse geknurrt. Vielleicht war er einfach nur glücklich, dass er an einem so schönen Ort wie in Borgo a Buggiano leben durfte. Bestimmt hätte ich dann auch nicht geknurrt. Leider gibt's den Hund nicht mehr, und auch das Haus von meinem Götti ist Geschichte.

Der Hund

Frag mich jetzt nicht, wie dieser Hund heisst. Ja klar, er heisst Bello wie jeder Hund. Aber die Rasse weiss ich nicht. Ist auch egal, er schaut auf alle Fälle gross aus. Und das tun sie sowieso alle. Alle Hunden sehen gross aus. Das liegt wohl daran, dass ich immer etwas schiss habe vor den Hunden. Und das kam so: Italien am Meer, ein langer Spaziergang am Strand mit meinem Papi. Dann standen wir vor dem Torre Mozza. Der war ins Meer gebaut. Damit wir weiter gehen konnten, mussten wir durch das Wasser um den Turm rum. Und plötzlich stand sie vor uns, die riesengrosse Gottesanbeterin. Das war vielleicht ein Schock. Also war auch klar, dass wir auf dem Rückweg nicht wieder den Weg durchs Wasser wählen. Doch auf der Landstrasse mussten wir an einer Liegenschaft mit Garten vorbei. Und dort war ein elefantengrosser schwarzer Mörderhund zu Hause. Der war so gefürchig, dass ich überzeugt war, dass mein Papi und ich jetzt gleich aufgefressen werden. Und so blieb dann wohl diese Angst vor Hunden bis heute.

Mittwoch, 12. November 2008

Der Wolf

Selbstverständlich gehört er an die erste Stelle. Weshalb er vom Affen verdrängt wurde, ist schwer zu sagen. Nun steht er aber hier, der Wolf. Kein anderes Tier hat mein Leben so begleitet wie der Wolf. Ist ja auch klar. Im Zoo steuere ich immer zuerst in sein Revier. Die wenigen Tierbücher in meinem Regal sind Bücher über den Wolf. Wenn eine Tiersendung im Fernsehen, dann ist der Wolf der Hauptdarsteller. Jetzt zu behaupten, mein Lieblingsfilm sei "der mit dem Wolf tanz" wäre zwar übertrieben; doch immer hin habe ich den Streifen seinerzeit im Kino gesehen (kann jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen, dass ich dabei nicht eingeschlafen bin). Die eigentliche Geschichte zum Wolf: Der Wolf bin ich und ich bin der Wolf. Oder so ähnlich.

Tiergeschichten: Der Affe

Immer mal wieder was Neues. Jetzt also Tiergeschichten. Welche 
Geschichte fällt mir ein, wenn ich ein Tier sehe. So die Spielregeln. Und hier das erste Bild. Die Geschichte zu den Affen ist eine alte Geschichte. Ich noch klein, staunend und mit grossen Augen. Meine Nonna wohnte noch in Zürich und ich durfte mit ihr in den Zoo. Im Affenhaus zückt die Nonna einen kleinen Spiegel aus der Tasche und hält diesen dem erstaunten Affen hin. Gut, vermutlich war der Affe nicht erstaunt, aber ich war es umso mehr. Ob der Affe sich wegen dem Spiegel anders verhalten hat, das weiss ich nicht mehr. Aber dass meine Nonna so viel über Affen wusste und sogar einen Spiegel dabei hatte, das beeindruckte mich ungemein.

Montag, 20. Oktober 2008

untertauchen

Die richtige Ausrüstung für jeden Anlass. Mit diesen ausgezeichneten Badekappen-Modellen meistern Sie auch die schwierigsten Lebenslagen. Besonders erwähnenswert ist die Allwetterausführung, hier in Blau gehalten. Für heikle Einsätze empfiehlt sich das Tarnmodell ganz in Schwarz. Bei schwierigen Lichtverhältnissen greifen Sie auf das orang leuchtende Achtungichkomme-Exemplar. Und für alles andere die fröhlich gepunktete Immerglücklich-Badekappe. Gut schwimm!

Montag, 13. Oktober 2008

Zivilschutz

Eine schrecklich grässlich lange Woche Zivilschutz. Eine unbequem elendigliche Woche grüne Uniform und blaues Dreieck. Eine unendliche gähnende Woche Langeweile. Eine nichtsnutzige unsägliche Woche Blödheit. Eine verordnet gezwungene Woche Dienst für den Staat. Zum Glück auch eine schlemmende schmatzende Woche warmes Essen am Mittag. Eine schlürfende duftende Woche ausgedehnte Kaffeepausen. Eine lachende kichernde Woche Nonsens und Blödsinn. Jetzt habe ich wieder ein Jahr Ruhe. Ein Jahr gelbes Büchlein in der Schublade, grüne Uniform im Schrank, Langeweile unter dem Bett, alte Leute im Altersheim.

Freitag, 3. Oktober 2008

immer dieses Küssen

Schon wieder ein Bild des Küssens. Jetzt reicht es dann. Genug geküsst. Ist mir sowieso schleierhaft, wie das mit dem Kuss entstanden ist. Die Herleitung von der Mund zu Mund Fütterung macht das Thema nicht gerade appetitlich. Seltsam, wie sich so etwas dann in unsere Kultur krallen kann. Und so wird er nun geküsst, der kleine Junge mit der blauen Mütze. Oder will irgend jemand behaupten, dass er derjenige ist, welcher das Mädchen mit dem roten Kopftuch küsst? Das wäre dann doch etwas absurd. Auf alle Fälle steigt er dann ein in sein Schiffli. Segelt hinaus ins weite Meer. Lässt das Mädchen an Land zurück. Vermutlich schwanger. Aber das ist eine andere Geschichte.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

In der S-Bahn

Man erlebt so einiges in der S-Bahn. Laute Musik, bellende Hunde, stöhnende Junkies, plappernde Irre, stinkende Menschen, starrende Männer, nonstopplaudernde Girls. Die Aufzählung ist endlos. Spannend fand ich den Mann um die fünfzig, der bei kalten Herbsttemperaturen seine nackten Füsse zum Besten gab. Da liegen sie also, die von Schuhen und Strümpfen befreiten Flossen. Auf diese weise sicherte sich der Zugreisende auch sein Viererabteil für sich alleine. Nicht beurteilen liess sich, ob die Füsse gewaschen waren oder allenfalls zum Himmel stanken. Aus sicherer Distanz wagte ich es, ein Bild zu knipsen. Kam mir dabei ein bisschen wie ein Voyeur vor. Doch wer seine Füsse so ungezügelt in die Öffentlichkeit frei lässt, der muss mit Paparazi Bildern rechnen.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Wanderpokal

Der Wanderpokal. Eine wunderbare Sache, so ein Wanderpokal. Er wandert, von einem Ort zum anderen. Klar, manchmal geht einer vergessen. So steht seit Jahrzehnten bei meinen Eltern im Keller ein riesiger Silberpokal des Bluestars-Turnier in Zürich. Weiss nicht genau in welchem Jahr mein Papi dort mitgespielt hat, aber irgendwie ist das Teil bei uns hängen geblieben. Schöne Erinnerung. Doch dieser Pokal wird wandern. Es ist zur Zeit noch nicht so ganz klar, in welche Richtung die Reise gehen wird. Und so lange steht das Teil jetzt halt im Wohnzimmer. Sollte es zu lange dauern, werde ich einfach ein Tuch darüber werfen. Ansonsten freue ich mich schon jetzt auf die nächste Torte.

Montag, 22. September 2008

Zürich

Marc will nicht mehr in Zürich wohnen. Zu wenig speziell, zu wenig schön, zu wenig Lebensqualität. Vielleicht ist das so, wenn man in Südafrika lebt, und nach Zürich kommt. Vielleicht ist das so, wenn man jeden Monat irgendwo anders auf der Welt ist. Vielleicht ist das so, wenn man als Basler über Zürich spricht. Doch für mich ist Zürich die Stadt, in der ich leben will. Und immer wieder bin ich erstaunt, wie viele Dinge es in Zürich zu entdecken gibt. So versuche ich, mit den Augen eines Touristen durch Zürich zu wandern. Ich werde bleiben, in Zürich. Warum nicht Cape Town, das ist eine andere Geschichte.

Donnerstag, 18. September 2008

der letzte Tag

Mein letzter Tag. Danach ist alles anders. Und selbstverständlich alles das Selbe. Es ist auch so, dass ich gar nicht merken würde, dass es mein letzter Tag ist. Wenn da nicht alle fragen täten, wie nervös ich schon sei. Ein wichtiger Wechsel, finden die anderen. Das Leben wird anders. Das glaube ich nicht. Es wird sich nichts ändern. Und deshalb ist es gar nicht ein letzter Tag. Sondern ein Tag wie jeder andere auch. Und ich werde gut schlafen heute Nacht.
Ach noch was: Ich werde keinen Anzug tragen.

Mittwoch, 17. September 2008

Der Russe

Der Chrigi ist jetzt ein Russe. Ende der Geschichte.

(Eine kleine Randbemerkung dazu: Ich bin jetzt stolzer Besitzer einer Uhr, die einen Namen hat, den ich gar nicht lesen kann. Soll Sputnik heissen. Schaut aber eher nach Спутник aus. Passend ist der Name ja durchaus. "Weggefährte", "Begleiter", das ist doch wunderbar für eine Uhr. Klar, wir denken auch sogleich an den Erdsatelliten, aber ich kann versichern, dass ich nicht so hoch hinaus will. Soviel zu meiner neuen Uhr.)

Dienstag, 16. September 2008

War ich das etwa?

Die arme Stechpalme, sie ist gestorben. Vielleicht lag es an der entzogenen Liebe, vielleicht aber war es einfach Wassermangel, während den vierwöchigen Sommerferien. Kann ja mal passieren, dass man vergisst, jemanden zum Giessen zu verknurren. Und alle anderen haben es überlebt. Nur eben die Stechpalme nicht. Jetzt plötzlich blüht da wieder was. Viel grün und einige Blüten. Das alles ohne giessen und ohne Pflege. Diese Pflanze ist per sofort mein absoluter Favorit. Wer braucht da noch einen grünen Daumen.

Dienstag, 9. September 2008

Güggeli

Ui ein Güggeli. Schön schaut es aus, das Güggeli. Aber ich muss auch immer lachen, wenn ich so ein Huhn sehe. Die schauen aus wie noch richtig, so als ob sie gleich davon rennen. Halt ohne Kopf, aber wozu braucht es den schon. Bei diesem Bild besonders adrett finde ich die getrockneten Tomaten. Sie verleihen dem toten Tierli eine besondere Würde. Selbstverständlich war das Hähnchen ausgezeichnet zubereitet. Jose hat seinen besten Cognac ausgegraben, der Römertopf war verantwortlich für die feine Kruste und über die getrockeneten Tomaten haben wir ja schon gesprochen.

Montag, 8. September 2008

Schiff oder Boot

Mittwoch Nachmittag. Bodensee. Um genau zu sein, Romanshorn. Viele Schiffli, wenig Verkehr. Warum nur? Ist man am Mittwoch Nachmittag nicht auf dem See, wenn man ein Schiffli hat? Oder ist es ein Böötli? Egal, sie stehen alle im Hafen, zugedeckt und vertaut. Ist doch eigentlich schade. Aber vermutlich ist es wie mit Allem. Man kauft sich ein Böötli. Ist jeden Tag auf dem Wasser, nach einem Jahr nur noch einmal in der Woche, dann monatlich und zum Schluss nur noch einmal im Jahr. Dann fragt man sich, ob es sich überhaupt lohnt, das Schiff noch auszupacken. Und so bleibt es dann im Hafen. Verschnürt und zugedeckt. Wie an diesem Mittwoch Nachmittag in Romanshorn.

Dienstag, 26. August 2008

Kloten

Glück gehabt. Einige Minuten früher, und der Flughafen wäre noch voller johlendem Volk gewesen. Die Schweizer sind aus Peking zurück, mit Medaillen behängt und mit Souvenirs in der Tasche. Aber eben, wir waren etwas später. Und so ein Flughafen am Abend, das ist schon noch was Spezielles. Ziemlich still, ohne Hektik, leere Förderbänder, geschlossene Kaffees. Und sofort wirkt alles viel Grösser. Wer also die Stille sucht, der soll am Montag Abend im Flughafen einige Runden drehen. Der Chrigi der kam dann auch irgendwann an, im Gegensatz zu seinem Gepäck. Aber das ist für ihn ja nichts Neues.

Montag, 25. August 2008

uncool

Grosse Brillen stehen mir nicht. Das habe ich schon immer gewusst. Aber dem Chrigi muss man dies ja erst mit einem hässlichen Bild beweisen. Also, jetzt ist es klar, ich sehe bescheuert aus mit grosser Brille. Übrigens kann ich dieses Bild mit gutem Gewissen in meinen Blog laden. Weil zur Zeit ist es ja total im Trend, Bilder von sich selber zu zeigen. Keine Kolumne von Max mehr, in der wir ihn nicht sehen, egal ob beim Fischen, Ketchup essen oder was weiss ich sonst noch alles. Und so kann ich guten Gewissens auch auf dieser Welle reiten, und mich der ganzen Welt präsentieren. Selbstverständlich gut getarnt mit einer grossen dunklen Brille. Und im Gegensatz zu Max ganz ohne Bart.

Samstag, 23. August 2008

Igel

Ein Igel. Ende der Geschichte, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Vielleicht noch folgendes: Der Igel steht im Ruf, besonders stark zu sein. So zumindest nach Tolstoi. Der erzählt nämlich, wie ein Igel ein Kalb besiegt. Und das geht in etwa so. Zuerst entdeckt das Kabel den Igel und droht diesem, ihn zu fressen. Darauf rollt sich der Igel zusammen und gibt sich kampfeslustig. Friss mich doch, wenn du kannst, schreit der kleine Igel. Dies lässt sich das Kalb nicht zweimal sagen, und beisst in den Igel. Ihr könnte euch denken, dass dies zu einigem Geschrei seitens des Kalbes führt. Und weinend rennt es zur Mutter. Sein Leid berichtend (vermutlich lispelnd und kaum verständlich, da die Zunge fürchterlich schmerzt), erhofft sich das Kalb Unterstützung von der Mutter. Die alte Kuh interessiert sich aber nicht die Bohne für die Geschichte. Der Igel hingegen ist unheimlich stolz, dass er ein so grosses Tier besiegt hat. So stark, er fühlt sich wie ein Löwe. Und schnell verbreitet sich der Ruf der Unbesiegbarkeit des Igels. So geht das.

Donnerstag, 21. August 2008

Kindergeschichten

Jetzt geht es los. Jetzt kommen sie, die Kindergeschichten. Was für wunderbare Bilder da möglich sind; Kind schlafend, Kind lachend, Kind spielend, Kind essend. Oder wie wär's mit Zwillinge im Kinderzimmer, Zwillinge bei den Grosseltern, Zwillinge in den Ferien. Irgendwann kommt der erste Chindsgitag, der Schulbeginn, Diplomfeier, Arbeitsbeginn und Pensionierung. So wird es wohl viel Stoff zum Schreiben geben. Und irgendwann werden die Kleinen dann sagen, Papi du spinnst, all das langweilige Zeugs ins Internet zu stellen. So geht dann das wohl. Aber bis Mitte November ist jetzt noch Schonfrist. Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack.

Mittwoch, 20. August 2008

Märchen

Das Märchen ist gewaltig. Der König hat keine Kinder, dann trotzdem. Der coolste von allen ist Rama. Der verliebt sich in Sita. Leider darf er nicht König werden, sondern muss in die Verbannung. Dort bringt er einige Ungeheuer um. Dann jedoch muss er seine Sita wieder retten, was er aber nicht selber macht, sondern einige Affen auf den Weg schickt. Er gewinnt, wird König und hat seine Sita zurück. Und jetzt kommt es: die arme Sita wurde entführt, war das Opfer. Das einzig was den Rama aber interessiert ist, ob Sita vom Entführer vergewaltigt wurde. Dazu wirft er sie ins Feuer, und weil sie rein ist, überlebt sie. Harte Sitten, erscheint mir. Doch die Geschichte ist der Hammer. Und die Bilder dazu gibt es zur Zeit im Museum Rietberg. Die Treppe im Bild übrigens auch.

Freitag, 15. August 2008

vier Beine

Das ist doch wunderbar, mitten in der Stadt Zürich stehen Kühe. Weniger nett ist, dass mir die Viecher nur ihr Hinterteil zeigen. Dabei war ich total zuvorkommend, habe muh gesagt, Gras hingehalten, Witze erzählt und freundliche Sachen gesagt. Hat alles nichts genutzt. Die wollten sich nicht umdrehen. Beim nächsten Mal steige ich über den Zaun und werde mit denen mal reden. Ich werde ihnen erklären, dass es gar nicht nett ist, wenn man so unbeteiligt bleibt; das ist abweisend. Und das wiederum schmerzt. So dachte ich also, war traurig. Und dann sah ich Ihn. Ganz klein und versteckt, doch weiss leuchtend. Ein Ball, ein ovaler Ball. Ja klar, die Kühe spielen Football. Deshalb dieser Kreis, deshalb diese Konzentration. Also feuerte ich sie an, schrie und klatschte. Und am Ende siegte das Team um Elsi, knapp zwar, aber durchaus verdient.

Sonntag, 27. Juli 2008

Licht

Der Morgen danach war eine Katastrophe. Alles schmerzte, der Muskelkater war unglaublich. Ich kämpfte mich durch den Tag, aber lustig war das nicht. Selber schuld, selbstverständlich. Aber das Leiden hat sich gelohnt. Wunderbar schaut es aus, auf dem Dachgarten. Die Bambusmatten spenden Schatten und schauen gut aus. Vergessen sind die Anstrengungen rund um die Bohrlöcher, die Schrauben und Muttern. Die Drähte hängen straff und gespannt wie Drahtseile eben hängen müssen. Das Herz des Maurers lacht, die zwei linken Hände freuen sich über ihren Einsatz und der Lärm der Maschine wird Höngg noch lange im Ohr bleiben. Zufrieden sank der Handwerker in sein Bett, übermannt vom wohlverdienten Schlaf. Und dann eben, der Morgen danach. Einfach schrecklich.

Mittwoch, 23. Juli 2008

Wien

Immer wieder daran gedacht, und doch nie gemacht. Jetzt war es soweit. Wien. Und es war wunderbar. Zum einen weil wir von unseren Gastgebern umsorgt wurden wie Könige (oder wie Königinnen, oder wie König und Königin oder wie schreibt man das jetzt korrekterweise?), zum anderen weil Wien einfach eine sauschöne Stadt ist. Wirklich, das lohnt sich also durchaus. Sogar wenn man mit dem Nachtzug unterwegs ist, direkt über der Achse zu liegen kommt und es rüttelt und schüttelt wie in einem weissen Ovimilchshakebecher mit der orangen Aufschrift. Aber eben, die Fahrt ist ja absehbar. Danach bietet Wien viel, viel von allem. Und speziell natürlich das Essen. So viele Schnitzel wie ich verdrückt habe, das ist eigentlich schon nicht mehr gesund. Nicht zu vergessen all die Würstchen, Erdäpfelsalate, Kuchen und Torten. Also kugelrund zurück nach Zürich. Zumindest die einen von uns zwei. Kugelrund...

Mittwoch, 9. Juli 2008

Treppen

Zu diesem Bild weiss ich gar nicht, was schreiben. Es ist halt einfach eine Treppe. In einem Gebäude. Ich könnte jetzt erzählen, dass dies die HfH ist, dass ich dort manchmal arbeite. Das unten eine Einkaufspassage ist. Dass ich als Externer den Mix zwischen Schule und Quartierleben noch witzig finde. Dass die Internen das Witzigfinden eher hinter sich haben. Und vielleicht dass die Zimmer funktional sind. Spätestens hier würde die Letzte wegklicken (der Letzte hat dies schon nach dem zweiten Satz getan). Verständlich. Also schreibe ich vielleicht, dass mit dem Natel Fotos mit viel Licht Scheisse aussehen. Wie das Beispiel beweist. Aber weil es Fotos mit dem Natel sind, ist das eben cool. Das muss so sein. Doch dieses Thema ist auch nicht spannender. Wie wärs damit: Heute habe ich stolze sechs Kaffees getrunken. Das ist noch eine Leistung. Jetzt habe ich Bauchschmerzen. Und Durst wie ein Kamel. Und trockene Augen wie ein Sandwurm. Und dumme Schreibideen wie ein Zweitklässler. Und jetzt ist Schluss.

Freitag, 4. Juli 2008

nur noch grün

Kein Arbeitstag ist wie der andere. Weil die Pflanzen im Dreieck so schnell wachsen. Und somit schaut es am Abend schon anders aus als am Morgen. Ergo ist der nächste Tag ein neues Abenteuer im wuchtigen Grün der Schlingpflanzen. Ich zücke meine Machete und schlage mir den Weg frei zur Bürotüre. Schweissgebadet rette ich mich in den schützenden Betonkäfig. Vor dem Fenster schlingen die Pflanzen weiter, so dass ich Ihnen zwischendurch ein kleines Ferkel zum Frass vorwerfe. In der Dunkelheit wage ich mich dann wieder vorbei an den schlumernden Elefantenblätter. Kunden kann ich bei diesen Gefahren schon lange keine mehr empfangen. Und meinen Nachbarn zur Linken habe ich auch schon Wochen nicht mehr gesehen. Vermutlich wurde er ein Opfer der Gefrässigkeit der wilden Trauben. Grün schlägt zurück.

Donnerstag, 3. Juli 2008

bitte probesitzen

Dies ist eine Einladung. An alle. Ich lade ein zum Probesitzen. Auf meinen neuen Sesseln. Immer noch ganz aufgeregt bin ich, heute morgen geliefert, schon den ersten Espresso darin getrunken, die erste Zeitung zerpflückt, dreiundvierzig Gedanken vorbeiziehen lassen. Eine wunderbare Sache. Also los geht es, macht euch auf den Weg und setzt euch in meine Stühle. Ich selber habe jetzt den ganzen Sommer Zeit, Stunden im Sitzen zu verbringen. Dafür habe ich extra meine Sommerferien gestrichen.
So und zum Schluss ein ganz grosses Dankeschön an die edelmütigen Spender dieser Herrlichkeit. Elterliche Heldentaten sind eine wunderbare Sache. Judihui.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Haare am Kinn

Es gibt Momente im Leben, da gehören Haare ans Kinn. Warum weiss ich nicht. Doch es erscheint mir wichtig. Selbstverständlich, das Gestrüpp soll gepflegt sein. Schön brav schaume ich meinen Bart mit Shampoo ein, jeden Morgen. Aufs Föhnen und Kämmen verzichte ich. Da ist es viel spannender, etwa alle Stunde einmal bedächtig über den Bart zu streichen. Das wirkt erhaben. Vielleicht ist der Sommer nicht die richtige Jahreszeit, um sich Gesichtshaare wachsen zu lassen. Ich gebe gerne zu, es ist zuweilen etwas tropisch unter der Schicht Wärmedämmung. Aber es bringt auch herausragende Vorteile mit sich. Zum Beispiel küssen Frauen nur allzu ungerne behaarte Gesichter. Ich glaube Männer im übrigen auch. Ein weiterer Vorteil fällt mir jetzt gerade nicht ein. Aber es gibt bestimmt noch mehr. Und deshalb lasse ich ihn noch ein bisschen wachsen, meinen Bart.

Freitag, 27. Juni 2008

zurück

Hier bin ich also wieder. Lange war die Pause. Viel passiert. Wenig geschrieben. Wie immer, wenn in der Zwischenzeit sich die Welt in Windes Eile gedreht hat, weiss ich nicht wo beginnen. Vielleicht bei diesem absolut absurden Bild aus dem Zürcher Hauptbahnhof? Welche Werbefirma kam auf die Idee, einen Engel mit Maschinengewehr in Übergrösse an die Wand zu kleben? Ich musste mir die Bedeutung von Erich erklären lassen. Das ist nämlich so, dass hier für einen Internet-Dating-Service geworben wird. Und da braucht der Amor eben mehr als nur ein paar lausige Pfeile. Trotzdem ein hässliches Bild.
Zum Glück kamen dann irgendwann die riesigen Fussballspieler in die Halle. Unten hin stehen und staunen. Wobei am meisten musste ich ja über die Kleider dieser Jungs staunen. Alles Adidas, obwohl im Turnier die Mannschaften mit Nike, Puma oder Umbro spielen. Übrigens soll Umbro auch zu Nike gehören. Hab ich gelesen. Also, die stehen alle in Adidas-Klamotten im Kreis. Aber was interessiert euch das ...
In der Zwischenzeit ist es mächtig heiss geworden hier in Zürich. Mein Büro heizt sich auf bis zum Siedepunkt. Und immer kurz bevor ich in eine Hitzeohnmacht falle, flüchte ich. Wobei das Flüchten dann so ausschaut, dass ich aufs Velo sitze und nach Höngg radle. Was nicht gerade zur Abkühlung beiträgt. Eigentlich ziemlich bescheuert.
Was ich noch sagen wollte ist, dass der Chrigi endlich Götti wird. Und zwar gleich doppelt. Warum und weshalb, das erzähle ich euch beim nächsten Mal. Für heute ist es genug.
Aktuelle Raumtemperatur: 29°

Donnerstag, 24. April 2008

50

Zwischen Edinburgh und Magliaso kommt also Blog Nummer 50. Fünfzig Mal irgendwelche Worte. Fünfzig Mal belanglose Geschichten. Fünfzig Mal unfertige Gedanken. Fünfzig Mal in die Tastatur gegriffen. Fünfzig Mal. Das ist eigentlich extrem viel, wenn man bedenkt, was es ist. Fünfzig Mal nichts. Da sind die fünf Rambo Filme ausgesprochen wenig. Oder gibt es schon mehr Rambo Filme? Leider weiss ich das jetzt nicht. Und leider habe ich auch noch nie einen gesehen. Auch wieder schade, weil jetzt kann ich nicht mitreden. Und der Vergleich wird dadurch ziemlich unsinnig. Dafür habe ich The Sneakers schon zehn Mal gesehen. Das ist doch auch was, oder? Und von Edinburgh berichte ich ein anderes Mal. Und vom Tessin auch.

Donnerstag, 17. April 2008

dringender Donnerstag

Der junge Mann eilte über die Wiese beim GZ Wipkingen. Vorbei an spielenden Kindern, tollenden Hunden und sich sonnenden Müttern. Warum er seine Schuhe in den Händen trug, das weiss ich nicht. Kurz vor dem Ziel entledigte er sich von seinem Ballast und erstürmte das silbern glänzende WC-Häuschen. Dabei hatte er nicht einmal genügend Zeit, die Türe zu schliessen. Das sind noch Notsituationen! Nett wie ich bin, schloss ich seine Türe, damit er nicht in aller Öffentlichkeit auf dem Thron zu sitzen brauchte. Gemein wie ich bin, schoss ich dann aber trotzdem noch ein hinterhältiges Foto von seiner Kleiderauslage. Witzig war die Situation auf alle Fälle. Und ein kleiner Junge fragte sein Mami ganz erstaunt, warum denn der Mann seine Kleider auf den Boden geworfen habe, braucht er die nicht mehr? Leider hatte ich nicht genügend Zeit zu warten, bis der WC-Stürmer aus seiner Zelle zurückkehrte. Doch die Erleichterung dürfte gross gewesen sein.

Mittwoch, 16. April 2008

Geburtstagsmittwoch

Alles Gute zum Geburi. Kuchen, Kerzen und Glückwünsche; was eben so dazu gehört. Offenbar wurde schon im 18. Jahrhundert der Geburtstag mit Kuchen und Kerzen gefeiert. Selbstverständlich führte der Adel diese Tradition ein (die anderen konnten sich vermutlich keinen Kuchen leisten). Mit den Kerzen wurde das Alter für die Kinder sichtbar gemacht. So zumindest steht es bei Wikipedia. Aber wirklich relevant ist das ja nicht. Viel wichtiger ist es, dass ich meinem Papi alles Gute zum Geburi wünsche, viel Kraft und Gesundheit. Es ist extrem schön, der Sohn von meinem Papi zu sein, und ich bin unheimlich stolz, einen solchen Vater zu haben. Das musste jetzt mal gesagt sein, auch wenn das hier vielleicht die falsche Plattform dazu ist. So, und jetzt nehmen wir die nächsten sechzig Jahre in Angriff.

Dienstag, 15. April 2008

Dienstag allein

Nicht immer ist man so allein. Aber manchmal fühlt es sich an, wie ein verlassener Eisenbahnwagen. Da nützt kein Schreien, kein Wehklagen und kein Hilferuf. Der Eisenbahnwagen bleibt leer. Meistens sehne ich mich nach einsamen Zugsabteilen, nur für mich allein, keine plappernden, plaudernden, plärenden und prustenden Zuggefährtinnen; keine quaselnden, quängelnden, quitschenden und quälenden Reisebegleiter. Das wünsch ich mir. Und manchmal sitzt man dann ganz unverhofft alleine im Zug. Verlassen von der ganzen Menschheit, nur ich ganz einsam. Wer spricht mit mir? Wo ist das Leben? Wer hört mir zu? Wohin geht die Reise? Dann will ich nur schnell raus, raus aus dieser Einsamkeit, dieser Verlassenheit. Zurück ins Leben. Weg von diesen triefenden, trauernden, trägen und tragischen Geschichten; diesen schluchzenden, schneuzenden, schnaubenden und schrecklichen Selbstbemittleidungen.

Montag, 14. April 2008

Montag in Strumpfhosen

Nein, ich schreibe nicht über Männer in Kostümen, stolzierend zu Pferd, Blumen empfangend, lächelnd und vielleicht auch schon ein bisschen betrunken. Kein Wort über einen weissen Strohkopf mit explosiven inneren Werten. Dieses Fest gehört nicht in die kleine Welt der Wunder. Vielmehr hat da ein kleiner Junge platz, kaum grösser als das Softice in seiner Hand. Leider hatte es kein Schoggi, deshalb nun also Vanille und Erdbeer. Es wäre gar nicht fair, euch das Bild des kleinen Jungen zu zeigen, nachdem das Glace verschlungen war. Nein, das wäre nicht nett. Aber lustig wär's allemal gewesen, das Bild mit dem kleinen Jungen und dem vielen Softice in seinem Gesicht.

Samstag, 12. April 2008

Samstag ohne Wenn und Aber

Am Samstag ist man zu Hause. Zumindest am Nachmittag. Sitzt im Wohnzimmer, zum Beispiel auf einem blau bezogenen Sessel, trinkt einen Tee (Rooibos mit Blüten von irgendwelchen Tropischen Früchten) und liest die Zeitung. Wobei die Zeitung nicht nur Bilder haben sollte. Und nicht nur kommentierte Texte von irgendwelchen Schreiberlingen, welche die Welt erklären. Deshalb lese ich die NZZ. Aber das ist jetzt eine andere Geschichte. Schon wieder eine andere Geschichte. Wer schreibt eigentlich all die anderen Geschichten? Das müsste mal einer angehen, weil sonst sind die anderen Geschichten bald zahlreicher, als die Geschichten welche keine anderen Geschichten sind. Würde gerne hier einen Link setzen, zu den anderen Geschichten. Wie wärs zum Beispiel mit Geschichten aus Südafrika? Oder Winterthur? Ja egal, ich schreib jetzt weiter. Nein, eigentlich will ich ja jetzt meinen Tee trinken. Sonst wird der kalt, und dann ist es kein richtiger Samstag. Weil was Samstag ist, dass habe ich ja eben beschrieben. Eben drum, fertig.

Freitag, 11. April 2008

lustigeleute Freitag

Wer kennt sie nicht, all die lustigeleute Menschen. Man findet sie überall und immer mehr. Zum Beispiel den stehenderschwanenmann Mensch am Zugersee. Der alte Herr steht den ganzen Nachmittag mitten unter Schwänen. Steht einfach dort, spricht nicht mit den Schwänen noch mit den Menschen, zaubert mal ein Stück Brot aus der Tasche, mal einige Sonnenblumenkernen (ich gebe zu, ich weiss nicht abschliessend, ob die Kernen wirklich von der Sonnenblume sind). Er lächelt nicht, er schaut nicht böse, er singt nicht und macht auch keine komischen Geräusche. Er steht einfach nur da, in Mitten der Schwäne. Oder da wäre mein zerstreuterfensterputzer Mensch. Ein Spektakel für alle Schaulustigen. Man begebe sich an den Helvetiaplatz, vor den IchbinaucheinKioskKafeeundBrötchenladen an der Ecke Langstrasse. Der zerstreuterfensterputzer Mensch verbringt seinen Vormittag mit sorgsamem Putzen der verschmutzen Fenster. Das ist ja noch nicht so speziell. Er hat jedoch die Angewohnheit, seinen Fenstergummiwischer (wie heissen die Dinger eigentlich richtig?) genau dann locker hinter dem Rücken auszuschütteln, wenn Passanten vorbeigehen. Eine gekonnte Armbewegung mit Zwick löst das Schmutzwasser vom Schaber und trifft zielsicher den Fussgänger. Dieser schaut dann entweder verwundert zurück oder beschwert sich lauthals. Letzteres löst beim zerstreuterfensterputzer Mensch ein verwirrtes Lächeln und ein verständnisloses Schulterzucken aus. Und dies mit erstaunlicher Regelmässigkeit. Bitte selber überprüfen.

Donnerstag, 10. April 2008

einfach nur Donnerstag

Es gibt Tage die sind einfach. So wie dieser Donnerstag. In diesem Sinne einfach nur. Sozusagen ein Tag, an dem man ist und schnauft. Deshalb Sauerstoff. Wer auch immer hier liefert, für wen auch immer. Und damit der dann auch wieder heimfahren kann, muss er wenden können. So einfach ist das. Wenn mir also mal die Luft ausgehen sollte, stelle ich mich einfach auf den Wendeplatz und warte auf die Lieferung. Na dann Prost.

Mittwoch, 9. April 2008

neongelber Mittwoch

Ja ich weiss, gelb steht mir nicht so gut. Aber ich habe trotzdem riesig Freude an meinem neuen Rucksack. Der ist richtig bequem und hat eine wellenförmige Schaumstoffschicht, welche das Macbook besonders schützt. Wenn ich jetzt also bei den Kunden auftauche, dann bin ich nicht mehr der verwilderte Wanderer mit dem Bach-Teil am Rücken. Sondern ein richtig professioneller Berater mit Samsonite. Oder bin ich ein Werbeopfer? Abhängig von den Werten und Marken der Konsumgesellschaft? Darauf angewiesen, die Dinge zu tragen, die angesagt sind? Zweifel steigen auf. Im Keim werden sie erstickt. Jawohl, nieder mit dem schlechten Gewissen. Es lebe die Freude ob dem neuen Reisegefährten. Das kleine Schwarze an meinem Rücken. Und was besonders toll ist: Es hat eine extra Tasche für mein Handy, so dass ich jetzt noch mehr Fötelis schiessen kann...

Dienstag, 8. April 2008

Dienstag Landunter

Wer steht hier Kopf? Es ist ja nicht so, dass ich mich mit Autos auskennen würde. Aber wenn da plötzlich ein Logo auf dem Kopf steht, dann irritiert das. Auch bei einem Autonichtkenner. Zwei Pfeile nach unten, alles geht darnieder, tiefergelegt, zwei Stockwerke runter. Was auch immer uns dieser Autobesitzer sagen will. Und es ist ein Autobesitzer. Welche Frau würde ein Autologo umkleben? Eben. Das kann nur ein Mann sein. Und das Motto gefällt mir, merk ich mir. Einfach alles mal auf den Kopf drehen, umstellen, anders anschauen. Landunter.

Montag, 7. April 2008

heller Montag

Montag Morgen und Schnee auf der Strasse. Und auf der Wiese, den Bäumen, den Zügen und den Häusern. Das war so nicht geplant. Was heisst hier schon geplant? Na egal, es war kalt und etwas weiss. In Winterthur dann sogar noch eisig, so dass ich fast auf die Nase flog. Doch anstelle von blauen Flecken, habe ich ganz einfach ein Foto gemacht. Montag Morgen mit so viel Sonne, da ist der Start mit Schnee doch sogleich verziehen.

Samstag, 5. April 2008

Augen auf am Samstag

War ein spannender Samstag. Vielleicht so spannend wie jeder andere Tag im Leben. Und doch hat man an manchen Tagen mehr das Gefühl, dass das Leben spannend ist. Und heute war eben so ein spannender Tag. Warum das so war, ist eine Geschichte mit vielen Details. Radfahren durch die Stadt Zürich, immer spannend. Herr Jürg Acklin, wohl einer der spannendsten Menschen, die ich in meinem Leben kennen lernen konnte; in seinem Ledersessel sitzend, Supervisionsfälle reflektierend, wow spannend. Mittagessen in der Blaue nte (die schreiben sich so, kann ich auch nichts dafür); viel zu teuer, aber was sich da für Menschen an den gediegenen Tischen tummeln, einfach spannend. Möbel im teuren Designerladen bestaunen, merken, dass man sich all die heissen Stücke wohl nicht leisten kann, trotzdem durch den Laden schlendern, spannend. Ein Spaziergang durch den Wald, Pfadis, Hunde, alte Möbel, krächzende Vögel, alles spannend. Zeitung lesen am Samstag, wunderbar spannend. Und dann heute Abend, eine Erinnerung aus der Kindheit, die ich ungemein spannend in Erinnerung habe, vielleicht liege ich ja falsch, aber Ghostbusters, das ist doch superspannend. Hoffentlich kann ich heute Nacht schlafen, nach so viel Spannendem.

Freitag, 4. April 2008

gestuhlter Freitag

War wohl doch noch etwas kalt. Der Frühling lässt auf sich warten. Wobei dies ja durchaus berechtigt ist. Wie ist das gleich nochmals mit dem April, was darf der machen? Also Wolldecke schnappen und gemütlich auf dem Hallwylplatz den Tag geniessen. Und schon steht das Wochenende vor der Türe. Die erste Bilderwoche ist bald vorbei. Aber ich werde weiterhin fleissig knippsen. Mit meinem Natel, immer für ne Überraschung gut.

Donnerstag, 3. April 2008

versunkener Donnerstag

In Gedanken versunken. Entdeckt in Zug. Passt ganz gut zu einem Tag, an dem der Himmel grau ist, der Regen immer mal wieder prasselt. Und nicht nur der Regen. Weil gesunde Ernährung ja so wichtig ist (haben auf alle Fälle meine Mitarbeiterinnen immer behauptet), machte ich mich also auf den Weg, etwas Warmes beim Thailänder zu holen. Und während ich mit Schirm und Regenschutz gewappnet die Strasse entlang gehe, frage ich mich, was da so knirscht unter den Schuhen. Und wie staune ich, als ich merke, dass es Hagel ist. Alles voller Hagel. Mein Schirm hat's verkraftet. Das war jetzt nicht Gedanken versunken. Dabei habe ich mich vor wenigen Minuten gefragt, dass was heute kann geschehen, morgen nicht falsch sein muss. Denke ich zumindest. Aber vielleicht ist es auch eine ganz andere Geschichte. Ich liebe Geschichten. Aber was erzähle ich da. Nur gut, dass es so ist, wie es ist, oder sein sollte, oder auch ganz anders. Wen interessiert dies schon. Mich nicht. Dich auch nicht. Deshalb Gruss, in Gedanken versunken. Verloren.

Mittwoch, 2. April 2008

überdeckter Mittwoch

Im Herzen von Zug ist die Metalli. Ein grosses Einkaufszentrum. Eigentlich ziemlich hässlich. Doch irgendwie wirkt hier der Versuch eines Grossstädtischen Charmes. Diese überdachte Shopping-Meile. Mitten drin ein Kaffee, mit plaudernden Einkaufsfrauen mit ihren zwängelnden Einkaufskindern. Sogar ein hechelnder Einkaufshund sitzt unter dem Tisch. Das Angebot an Geschäften besteht aus den üblichen Verdächtigen. Ein bisschen H+M, etwas Bodum, ein Schuss Interdiscount und ein Happen Denner. Schnell weg, denkt sich unsereins. Zug hat schöneres zu bieten.

Dienstag, 1. April 2008

beschrifteter Dienstag

Beschriftet bin ich jetzt, an der Türe. Hat zwar etwas gedauert (genau genommen sechs Monate vom Gut zum Druck bis zur Montage). Das ist aber immer noch bedeutend weniger als zwei Jahre auf einen neu gepolsterten Sessel zu warten. Der war dann zu allem Übel auch noch weniger schön als vor dem Restaurieren. Anders die Türe. Die war vor dem Beschriftet einfach unbeschriftet.

Montag, 31. März 2008

regnerischer Montag

Genau so ist er, der Montag. Grau und regnerisch. Trübe und verschmiert.
Hier der Blick aus meinem Bürofenster die Zweierstrasse entlang.

Tägliches Bild

Das ist jetzt neu. Habe mir gedacht, dass ich jeden Tag ein Bild der Welt machen möchte. Das ist selbstverständlich eine alte Idee, von tausenden schon verwendet. Alles schon mal erlebt. Das macht aber gar nichts. Mir macht es Spass. Deshalb also jeden Tag ein Bild.

Sonntag 30. März, Hönggerwald
Die Steine waren nicht von mir, doch sie lachten mich an, und da musste ich sie einfach fotografieren.

Dienstag, 18. März 2008

auswandern

Warum wandern eigentlich alle aus? Es ist eine richtige Plage geworden. Egal ob nach Südafrika, Wien, Tessin oder was weiss ich sonst noch alles. Hauptsache auswandern. Was ist bloss los mit all den Leuten, dass die immer weg wollen. Meine Vermutung ist ja, dass das was mit mir zu tun hat. Diese These ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, ich werde sie in den nächsten Wochen wissenschaftlich überprüfen und die Ergebnisse an dieser Stelle publizieren. Doch zurück zum Auswandern. Das tut man doch einfach nicht. Kofferpacken und abreisen. Nicht nett. Und in meinen Augen wahnsinnig anstrengend. Man stelle sich nur vor, das ganze Kennenlernen von neuen Leuten, neue Wohnung, neuer Job, neuer Arbeitsweg, neues Essen, neues Wetter, alles neu. Neu, neu, neu. Braucht man nach dem Auswandern eigentlich erst mal Ferien? Um sich von all dem Neuen zu erholen? In dieser ganzen Auswanderungsgeschichte kommt erschwerend hinzu, dass diese Leute einem ja nicht teilhaben lassen am neuen Glück. Das behalten die einfach für sich. Briefe schreibt man schon lange keine mehr, Blogschreiben ist was für Doofe und telefonieren ist ein Graus. Also schnappen die sich ihr Glück, lächeln selig und vergessen die alte Welt. Die schweizerische Analyse meiner Ausführungen ist nun treffenderweise: Eifersucht. Herr Wolfer will auch, ist neidisch, begierig nach Neuem. Aber die Schweizer Analyse schlägt fehl. Auswandern ist nix für mich. Nein vielmehr vermisse ich diese Nasen einfach. Wen wundert's.

Montag, 17. März 2008

so schnell

Ein bisschen war ich schon erstaunt. Da steht Dezember als letzter Eintrag im Blog. Dezember, das ist verdammt lange her. Nicht, dass dies eine Rolle spielen würde. Aber erstaunlich ist es schon. Überhaupt ist es witzig, wie lange Stunden dauern können, und wie schnell Monate vergehen. Da erzähle ich nichts Neues, wer kennt das unterschiedliche Erleben von Zeit nicht aus eigener Erfahrung. Also aufgewärmter Kaffee. Zum Thema Kaffee. Nachdem ich im Büro für meinen persönlichen Konsum nun wieder umgestellt habe, von den Kapseln auf die gute alte Bialetti, ist der Kaffeegenuss wieder ein Erlebnis und Vergnügen. Ich liebe es, das kleine, silberne Teil aus dem Küchenkasten zu ziehen. Kurz ausspülen und dann den unteren Teil bis zum Strich mit frischem, klarem Wasser zu füllen. Den Behälter für den Kaffee vorsichtig einsetzten und mit einem kleinen Löffel das frisch gemahlene Pulver einfüllen. Nicht drücken, nur schön gleichmässig verteilen. Den Filter und Dichtungsring einsetzen und die Maschine zuschrauben. Habe ich übrigens die herrliche Geschichte von Chrigis Bialetti-Einsatz schon erzählt? Nein? Das ist schade, weil die Geschichte ist wirklich gut. Aber dazu ein ander Mal. Nun gut, ich stelle die Maschine also auf die Platte, zirkle eine Temperatureinstellung zwischen 0.5 und 1. Das ist ganz wichtig, das Wasser muss richtig leiden, wenn es durch das Kaffeepulver gedrückt wird. Noch bevor die schwarze Flüssigkeit zu sehen ist, verströmt der betörende Duft nach frischen Kaffee. So, jetzt reicht es aber! Genug geschrieben, ich muss mir jetzt einen Kaffee zubereiten. Das ist ja nicht zum Aushalten.